Die letzten beiden Wochen hat die Uni ihre Tore geschlossen und so ziemlich alle, die ich kenne, sind irgendwohin auf Reisen gegangen. Gleiches haben auch wir, mein Schwarzwaldkollege und ich mitsamt unserem Prachtexemplar von "Van", getan. Nach einigen Problemen mit der Werkstatt konnten wir uns jedoch erst einen Tag später auf den Weg in Richtung Northland machen. Alles, was nördlich von Auckland gelegen ist, gehört zum Northland. Um euch mal kurz die Dimensionen klarzumachen... von der Nordspitze bis Auckland sind es knapp 300 km, also schon ne ganze Menge für knapp 2 1/2 Tage Ausflug, aber da kennen wir nix...
Los gings also in Auckland am Dienstagabend. Über die Harbour-Bridge gings in gemütlichem Tempo gen Norden. Der 1 (Nationalstraße und so ziemlich das Einzigste, was man hier als Autobahn bezeichnen kann) folgend, landeten wir spät nachts auf an der Ostküste in der Touristengegend um die "Bay of Islands". Einfach mal auf einen Parkplatz gestellt, etwas geschützt vor den Blicken der Vorbeifahrenden, und man wacht morgens mit einem herrlichen Blick aufs Meer auf.
Erstes Ausflugsziel: Waitangi, ein historisch bedeutender Ort für Neuseeland. Hier wurde der Vertrag zur Gründung Neuseelands von den zahlreichen Maori-Stammesführern und den Briten, allen voran James Busby am 6. Februar 1840 unterzeichnet. Zu Ehren dieses Ergeinisses wurde eine Gedenkstätte samt Museum, einem Maori Versammlungshaus und dem sogenannten Treatyhaus eingerichtet. Schon ein interessanter Ort, der viele Geschichten zu erzählen hat (mehr)
Nach der Geschichtsstunde musste aber auch ein wenig Sport getrieben werden. Den nahegelegenen Track durch die wunderbaren Mangrovenwälder bis hin zu den Haruru-Waterfalls war schon den Aufwand wert. Was macht man aber, wenn man keinen Rundweg und nur ein Fahrzeug hat ? Richtig, man startet von beiden Seiten und holt sich anschließend gegenseitig ab. Die Idee war so gut wie einfach und ermöglichte uns beiden einen schönen Spaziergang :-)
Dann gings weiter ab gen Norden und zwar zu "Doubtless Bay", seinen Namen der Tatsache verdankend, dass ein gewisser Mr. Cook das Ganze die Existenz dieser Bucht anzweifelte, als er Neuseeland entdeckte bzw. erkundete. Apropos, es soll hier der erste Entdecker Neuseelands, ein Mensch namens Kupe, angelegt haben. Anyway, das Wetter zeigte sich wieder einmal von seiner schlechteren Seite, viel Regen und Wind, selten Sonne. Die kam aber immer genau dann raus, wenn wir uns aus dem Van bewegten. Tja, man muss halt gesegnet sein...
Nach einem Zwischenstop zum Auftanken, Einkaufen und Essen in Kaitaia gings dann ab zur Spitze, leider schon im Dunkeln. Die letzten 20 Kilometer sind auch nicht geteert, sondern nur Schotterstraße, ziemlich unheimlich fernab jeglicher Zivilisation. Ein Ranger, auf seinem Laster einen völlig ramponierten Kleinwagen transportierend, kam uns plötzlich entgegen und gab uns den perfekten Tipp irgendwo links abzubiegen und dort zu pennen. Am nächsten Morgen bot sich dann der Wahnsinnsblick auf teilweise hochhausgroße Sanddünen auf der einen Seite, von uns getrennt durch einen "Stream" und auf der anderen Seite Moor und der Dschungel. Der Hammer !!! Achja, nachts begegnete uns noch eine Kuh, die nach kurzen Verhandlungen sich von der "Straße" bewegte, ein Opossom, ein Kiwi, Schafe...joa, so ziemlich alle Tier, die es hier auf Neuseeland gibt.
Morgens um 7 Uhr hoch und ab auf die Sanddünen. Ein riesiger Sandkasten für Kinder und Junggebliebende, das Sandboard fehlte leider. Die Welt ist übrigens ein Dorg. Kurz nachdem wir los sind, kam ein weitere Wagen, ein Kerl stieg aus, folgte uns und stellte sich als Christoph aus Bremen vor. Haha !!! Ich fass es nicht :-)
Nach dem Sandspaß gings dann ab zur nordöstlichen Spitze, dem Cape Reinga oder manchmal auch Caipirinha ausgesprochen...
Beeindruckende Ausblicke auf die Klippen, zudem ein wunderbarer Regenbogen, begründet durch den Regen auf der einen und dem Sonnenschein auf der anderen Seite. Der Leuchtturm war auch nur ein kurzes Stück entfernt, von dort lässt sich das Zusammentreffen des pazifischen Ozeans und des tasmanischen Meeres beobachten. Kleine Nebenbemerkung: neben uns Touristen waren ca. 50 Straßenarbeiter am werkeln, um dem ganzen Gebiet in Zukunft wohl etwas mehr Komfort zu geben und attraktiver für Besucher zu machen.
Bevor es wieder Richtung süden gehen sollte, eine kleine Pause am Beach unten. Tolles Meer, ein kleines Fußbad und wunderbares Wetter zur Abwechslung. Es hätte fast perfekt sein können, fast... aber die dämlichen und bissigen Sandflies...was für Vicher. Ca. 50 Stiche pro Nase an den Füßen, wobei die eigentlich nicht stechen sondern beißen. Ganz übel und juckt tierisch....
Aufm Rückweg ging es dann über den 90-Mile-Beach (tatsächlich nur rund 90 Kilometer lang) und das sogar ohne 4WD (Four-Wheel-Drive). Knapp 100 Sachen und ne 10 Minuten später war das Erlebnis aber auch schon wieder vorbei. Eine Robbe konnte gerade noch reißaus nehmen.
Über die Berge wollten wir dann noch bei den Kaori Bäumen, die mit einigen Metern Durchmesser zu den Dicksten der Welt gehören und mit bis zu 2000 Jahren sprichwörtlich ein biblische Alter erreicht haben. Die Dunkelheit (hier ist ja leider immernoch Winter) verdankend gabs nur einen kurzen Nachtwalk durch den Dschungel. Zuvor konnten wir aber noch den wunderschönen Sonnenuntergang auf einer Fähre genießen, wirklich traumhaft.
Fast ohne Sprit erreichten wir Dargaville Da gabs dann noch ein Subway-Sandwich-Abendbrot. So gegen Mitternacht dann wieder back in Auckland, tolle erste Woche gehabt in Nortland. Bald dann mehr von der zweiten Hälfte...
stay tuned and cheers :-)
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1 comment:
Klingt voll toll...! Wann kommt den der zweite Teil?
Vermiss' Dich.
Anne
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